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Meine Zeichnungen

entstehen in meinem Kopf. Oft entspringen sie einem Tagtraum, oder dem Moment kurz vorm Einschlafen.
Seit ich denken kann, sind es nicht die Bilder, die mich in eine schöne heile Welt entführen. Mein Kopfkino zeigt zeitlebens die Auseinandersetzung mit Themen, die uns Menschen sprachlos machen, die uns wehtun, in denen es uns schwerfällt, Worte der Beschreibung zu finden.

Bilder, die Angst machen und deren Hauptmotiv Krieg, Leid, Gewalt und Zerstörung sind. Schon als kleiner Junge zeichnete und malte ich gern. Fast täglich sass ich mit meiner Schwester an unserem Maltisch. Während sie sich in der Darstellung von den üblichen Motiven erprobte, wie Haus, Garten, Blume, Tier, waren es in meinem Fall schon damals tosende Schlachten auf Piratenschiffen, die mich beschäftigten.

 

Oft werde ich darauf angesprochen, was mich antreibt, mich diesen Themen zu verschreiben. Meine Antwort: “Bevor ich schreie, greife ich zum Stift!“ beschreibt meine Motivation gut.

Mein Medium war immer das Bild und nie das Wort. Ich beziehe in meinen Bildern Position zu der uns allseits umgebenden menschlichen Gewalt, den Grausamkeiten, die wir Menschen uns untereinander antun.

Meine Arbeiten zeichnen sich größtenteils durch die realistische Darstellung aus. Der Kritik, in meinen Bildern wäre zuviel
Heroismus der Täter zu sehen, kann ich nur entgegnen: Was glaubt ihr, kann einen Menschen denn anderes antreiben,
als völlige Selbstüberschätzung, wenn er anderen Menschen Leid antut?

Die Bilder sollen nicht durch die Entfremdung, oder die Wahl abstrakterer Darstellungsweisen darüber hinwegtäuschen, daß es sich bei dem Motiv der Gewalt um ein Alltägliches und von Menschen ausgeführtes handelt. Um die Realität.

 

Im Kontrast zu meiner Leidenschaft zur naturalistischen Darstellung steht schon seit eh und je meine Liebe zum Ornament, insbesondere zu den Motiven des Jugendstils, mit denen ich mich ausgiebig beschäftigt habe und aus denen heraus ich meine eigene ornamentale Formensprache entwickelt habe.

Über die Jahre haben diese beiden konträren Motivwelten, die der realistischen Darstellung und die des Ornaments zusammengefunden.

Kein Widerspruch in meinen Augen, sondern mein Versuch der Ambivalenz einer modernen Ästhetik gerechtzuwerden, der Darstellung des Schönen-Harmonischen und der des Grausamen- Unaussprechlichen.

Julius Caspar Zinsser